Vena Cork – Galerie der Angst

Galerie der Angst: Thriller von [Cork, Vena]

Galerie der Angst“ (bezahlter Link) von Vena Cork ist 2007 im Knaur Verlag erschienen.

Klappentext
Auf der Straße hört sie Schritte hinter sich. Ein Augenpaar scheint ständig auf sie gerichtet. Seit dem Tod ihres Mannes, eines berühmten Künstlers, fühlt sich Rosa Thron verfolgt. Jetzt werd mal nicht hysterisch!, schilt sie sich wieder einmal, als sie von einer Vernissage allein nach Hause kommt – da blickt ein Mann von draußen durchs Fenster … Unaufhaltsam gerät Rosa in die Falle eines Psychopathen, der im Schutz der exzentrischen Londoner Kunstszene ungestört sein Unwesen treibt. Als sie sich wehren will, ist alles zu spät: In den Kellerverliesen einer der wichtigsten Galerien der Stadt sind die Kunst und der Tod eine höchst unheilvolle Allianz eingegangen …

Einstieg ins Buch
Vergangenheit
Die Spitze des Messers schnitt ins Fleisch, und als die ersehnte Flüssigkeit seinen nackten Bauch purpurn erblühen ließ, verspürte er Erleichterung. …

Meine Meinung
Rosa Thorn hat vor achtzehn Monaten ihren Mann Robin verloren, einen berühmten Künstler. Jetzt versucht sie irgendwie ihr Leben weiter zu leben. Jetzt wird sie von einem Psychopathen verfolgt und zu allem Überfluss geistert ihr toter Mann durch ihren Garten. Hinter ihrem Haus im Garten findet sie ein Foto von ihrem Haus in einem Busch, in ihrem Gartenschuppen wird ein Feuer gelegt und überall auf ihrem Grundstück findet Rosa Fußabdrücke. Zu Hause fühlt sie sich nicht mehr sicher. Und egal wohin sie geht, Rosa hat ständig das Gefühl, dass sie beobachtet und verfolgt wird. Als mitten in der Nacht der tote Rob in ihrem Garten auftaucht hat Rosa genug. Sie stellt sich dem Geist und stellt fest, dass nicht Robin, sondern sein Halbbruder Joshua im Garten sein Unwesen treibt. Joshua gibt an, nur hergekommen zu sein, weil er vom Tod seines Halbbruders erfahren hat und kurzerhand nistet sich der neu gewonnene Schwager bei Rosa ein. Welches Spiel spielt Joshua mit Rosa?

Die Grundidee, die Vena Cork hier mit „Galerie der Angst“ hat, ist auf jeden Fall eine Idee mit Potenzial. Allerdings gelingt es ihr nicht so richtig Spannung in den Thriller zu bringen. Es gibt keinen Spannungsbogen, der sich nach und nach aufbaut, lediglich die letzten paar Kapitel der 51 Stück lassen einen Hauch von Spannung aufkommen. Sehr langatmig dagegen sind die etwa 350 Seiten davor. Es war für mich etwas schwierig, dem Hauptplot zu folgen, weil zwischendurch so viele Nebenstränge und Schauplätze eine größere Rolle zu spielen schienen. Dieser chaotische Aufbau ließ mich leider weder mit dem Plot noch mit den Charakteren so richtig warm werden.

Grundsätzlich hat sich Vena Cork hier zwar Mühe gegeben die Charaktere darzustellen, aber ich empfand sie eher als eigentümlich und oberflächlich.

Der Schreibstil an sich ist ein einfacher. Die Autorin nutzt simple Sätze, die sich nicht verrennen und auch mit Fachbegriffen, mit denen niemand etwas anfangen kann, wirft sie nicht um sich.

Insgesamt habe ich schon bessere Thriller und Krimis gelesen, aber ich habe das Buch auch nicht mittendrin abbrechen müssen, obwohl ich die ganze Zeit auf die Auflösung und auf ein bisschen Spannung gewartet habe. In „Galerie der Angst“ geht es überwiegend um Beziehungsdramen, Zickenkriege und das Verhalten von Künstlern gegenüber anderen Künstlern. Ich wurde entführt in eine eigenartige Welt mit vielen schrägen Gestalten, die das Künstlertum so hervorbringt. Das fand ich allerdings authentisch. In die „Galerie“ wurde ich als Leser nur ganz kurz eingelassen. Ein wildes Kämpfen ums Überleben der Protagonisten blieb leider auch aus. In das Ende bin ich so hineingestolpert, es ging dann Schlag auf Schlag und schon war es durch. Das war etwas enttäuschend.

Zitat
Ich fühle eine Welle der Kraft durch mich hindurchgehen. Ich werde zurechtkommen. Ich pflücke ein paar Blumen – pinkfarbene Rosen, blaue Kornblumen, scharlachrote Montbretien. (Seite 65)

Fazit
Dieser Thriller hat sich sehr geschleppt und ich würde ihn  eher als mittelmäßigen Krimi betiteln. Für Leseratten, die keine Spannung brauchen und viel Geduld übrig haben empfehlenswert, Thrillerfans werden eher enttäuscht sein. Wilde Verfolgungsjagden, spannende Ermittlungen oder blutige Morde konnte ich in diesem Buch nicht finden. Für die Grundidee und den flüssigen Schreibstil gebe ich aber trotzdem eine Leseempfehlung.

Bewertung
2/5

Der Autor
Vena Cork lebt mit ihrem Mann, einem Kunstkritiker, und ihren Kindern in London. Sie hat als Schauspielerin und Lehrerin gearbeitet und erfüllt sich nun endlich ihren Traum vom Schreiben.

Titel der Originalausgabe: The Art Of Dying (2005)

Seitenanzahl: 523
ISBN: 978-3-426-63597-1
Verlag: Knaur

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