Tibor Rode – Das Morpheus Gen

Das Morpheus Gen“ (bezahlter Link) von Tibor Rode ist 2018 im Verlag von Bastei Lübbe erschienen.

Klappentext

Für den New Yorker Anwalt David Berger gerät die Welt aus den Fugen: Seit Nächten kann er nicht schlafen, sondern bleibt rund um die Uhr wach. Kurz darauf werden seine Freundin und sein bester Freund ermordet, und für die Polizei steht fest, dass er der Täter ist. Unterstützung auf der Flucht erhält David von der Archäologin Nina, die aus unbekannten Gründen seine Nähe sucht. David wird bald klar: Das, was ihm bislang den Schlaf geraubt hat, kann ihn das Leben kosten. Er ahnt nicht, dass sich hinter seiner plötzlichen Schlaflosigkeit eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Menschheit verbirgt …

Einstieg ins Buch

Potsdam 1989
Man konnte vor dem Leben weglaufen, aber nicht vor dem Tod. …

Meine Meinung

David Berger ist ein aufstrebender, junger Anwalt in einer der renommiertesten Kanzleien New Yorks. Als seine Verlobte Sarah und sein bester Freund Alex ermordet werden, steht er plötzlich im Fokus der Polizei. Er vermutet, dass eine Bande hinter den Tabletten, die Alex ihm gegeben hat, her ist und dafür sogar über Leichen geht. Seit Tagen schon ist david schlaflos, genaugenommen seit der Nacht, in der er eine von den mysteriösenTabletten seines Freundes genommen hat. So langsam verschwimmt für ihn alles zwischen Realität und Halluzinationen und David bleibt nur eine Möglichkeit: Er flüchtet in den Untergrund von New York, dann nach Berlin und schließlich nach Prag. Werden seine Verfolger ihn dort finden? Und wer sind seine Verfolger überhaupt? Wie viel Macht haben sie?

Das Thema des Buches finde ich sehr spannend! Schlaflos für immer – was man da alles schaffen könnte. Doch wie so vieles im Leben hat auch das eine Kehrseite. Wenn ein Mensch nicht mehr schläft, verfällt er irgendwann dem Wahnsinn. David Berger hat ein Gen in sich, dass ihn zu einer besonderen Gruppe von Schlaflosen hinzufügt, als es bei ihm aktiviert wird. Erst ein Brief seines verstorbenen Vaters klärt ein paar seiner Fragen, wirft aber neue Fragen auf. Eine Schnitzeljagd beginnt und David muss die Bruderschaft am Ende überlisten um nicht sein eigenes Leben zu gefährden.

Die Figuren David Berger und Detective Millner sind die beiden Hauptfiguren und sehr sympathisch gestaltet. Tibor Rode nimmt sich viel Zeit, um die beiden Figuren immer ein bisschen näher an den Leser heranzubringen. Und obwohl David als Anwalt schon einiges erlebt hat, ist er in manchen Situationen etwas naiv. Allerdings muss man sich hier auch die Frage stellen, wie man selbst reagieren würde, wenn sich die ganze Welt gegen einen verschworen hat und die liebsten Menschen um einen herum wie die Fliegen sterben. Alle anderen Charaktere wie Davids Verlobte Sarah oder auch die skrupellose Nina, die er im Schlaflabor kennenlernt und die ihm anschließend bei der Flucht hilft, bleiben relativ oberflächlich, was mich aber nicht weiter gestört hat.

Den Plot fand ich in den ersten beiden Dritteln des Buches gut entwickelt, hier und da kam sogar richtig Spannung auf. Im dritten Teil des Bucheswurden letztendlich fast alle Fragen geklärt, aber für mich nicht auf zufriedenstellende Art und Weise. Nina erklärt David warum er sterben muss und verbindet in dieser Unterhaltung auch alle Fäden. Hier laufen sie alle zusammen. Lieber hätte ich etwas mitgedacht und wäre auf die Klärung der Fragen durch Aktionen gebracht worden. So wirkte es für mich etwas plump. Am Ende ist Nina die Einzige, die sich den „Guten“ in den Weg stellt, was mir bei einem ganzen Haus voller Security leider als nicht sehr realistisch erschien. Getroffen hat mich kurzfristig allerdings der Tod des Polizisten. Obwohl mich das Ende nicht gepackt hat, fühlte ich mich hier doch sehr betroffen.

Besonders gut fand ich die Zeitsprünge, die zwischen den einzelnen Kapiteln gemacht wurden. Erstaunlich, wer alles zu der Bruderschaft gehört hat, die seit Jahrhunderten besteht. Der Leser trifft auf Maler, Wissenschaftler und Kriegsherren, die alle plausibel in die Geschichte miteingebunden wurden.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und so einfach wie möglich gehalten. Die wissenschaftlichen Erklärungen und Vorgänge sind auch für einen Laien gut zu verstehen.

Das Cover finde ich sehr schön. Es hat mich gleich dazu animiert, den Klappentext durchzulesen. Das Auge scheint die ganze Zeit über die gespiegelte Person (David Berger?) zu wachen. Auch der Titel ist passend gewählt, Morpheus ist der Gott des Schlafes.

Zitat

„Man sollte niemals Glück und Zufall miteinander verwechseln“, pflegte sein Großvater zu sagen, der vor drei Jahren überraschend gestorben war. (Seite 58)

Fazit

Ein Thriller, der den Leser gut unterhält, aber am Ende leider doch nicht ganz überzeugt. Für alle Leser, die einen entspannten Thriller ohne hohes Tempo, aber dafür mit sympathischen Charakteren genießen wollen. Von mir eine gute Leseempfehlung.

Bewertung

3/5

Der Autor

Tibor Rode, 1974 in Hamburg geboren, studierte Rechtswissenschaften und arbeitete als Journalist. Heute ist er als Anwalt für Wirtschafts- und IT-Recht tätig und Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg. Tibor Rode lebt mit Familie und Hund in Schleswig-Holstein.
(Quelle: Bastei Lübbe)

Titel der Originalausgabe: Das Morpheus Gen (2018)

Seitenanzahl: 430
ISBN: 978-3-431-04086-9
Verlag: Bastei Lübbe

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