Ezekiel Boone – Die Brut: Die Zeit läuft

„Die Brut: Die Zeit läuft“ von Ezekiel Boone  ist 2017 im Fischer Verlag erschienen und der zweite Band der Trilogie.

Klappentext

Fleischfressende Spinnen haben Los Angeles, Oslo, Delhi und Rio de Janeiro befallen. Millionen von Menschen sind weltweit gestorben. Die Wissenschaftlerin Melanie Guyer gibt Entwarnung. Die Spinnen sterben, die Plage scheint überstanden. In Japan wird ein Kokon gefunden, der Spinneneier gigantischen Ausmaßes enthält. In Los Angeles verlassen Überlebende die Quarantänezone mit Waffengewalt. Weltweit müssen die Regierungen einsehen: Der Ausnahmezustand kann nicht aufgehoben werden. Die Präsidentin der USA muss mit einer schrecklichen Nachricht an die Presse: Jeder ist auf sich allein gestellt.

Einstieg ins Buch

Es war eine verdammt große Spinne. …

Meine Meinung

Der junge Win reist durch die Welt und genießt die Einsamkeit – und seine Kreditkarten ohne Limit. Von der Ausnahmesituation, in der sich die Welt befindet, bekommt er nichts mit. Eines morgen wacht er in seinem Zelt durch den Biss einer Spinne auf und denkt sich nichts böses dabei. Er packt seine Sachen zusammen und wandert ins nächste Dorf. Dort wird er nach seiner Verletzung gefragt und erschossen. Währenddessen werden alle Fundstellen von Spinneneiern komplett niedergebrannt und Highways vom Militär in die Luft gesprengt. Dann die Pressemitteilung der Präsidentin: Jeder Bürger ist auf sich allein gestellt und muss sich vor den Spinnen schützen so gut er kann.

Der zweite Teil der Trilogie startet gleich mit einem Knall, denn das der junge Win, der die pure Lebenslust verkörpert, gleich eiskalt erschossen wird, lässt den Leser direkt in die prägnante Situation der Story tauchen. Danach folgt spannungsmäßig allerdings eine lange Durststrecke, in der Wissenschaftler versuchen Antworten zu finden. Sie kommen dem Geheimnis der seltsamen Spinnen jedoch nicht auf die Spur. Zwischendurch gibt es Ortswechsel, an denen Kokons gefunden und niedergebrannt werden. Das empfand ich als sehr langatmig und langweilig. Erst ab Seite 200 etwa, nimmt die Story wieder an Fahrt auf und animiert den Leser weiterzulesen, um herauszufinden, was es denn nun mit der Plage auf sich hat.

Der Agent Mike Rich versucht seine Tochter zu schützen, indem er sie und ihre Mutter, sowie den neuen Mann an einen einsamen Ort fährt. Hier zeigt sich der Charakter des Agents, denn er weicht nicht von der Seite seiner Tochter und macht alles, um sie zu beschützen. Der Charakter wurde mit Tiefgang und heldenhaften Eigenschaften aufgebaut. Auch die anderen Charaktere sind alles andere als oberflächlich kreiert worden. Präsidentin Stephanie Pilgrim wandert auf einem schmalen Grad zwischen den richtigen Entscheidungen für Ihr Volk und den Ratschlägen ihrer männlichen Beratern, die eine Frau als Präsidentin nicht ganz für voll nehmen.

Der Schreibstil ist einfach und bildhaft gehalten und fast frei von wissenschaftlichen Ausdrücken, obwohl Wissenschaftler ein wesentlicher Bestandteil des Thrillers sind. Die Umsetzung hier gefällt mir sehr gut.

Da es einen dritten Teil der Reihe gibt, bleiben hier am Ende natürlich noch Fragen offen und das ist auch in Ordnung so. Denn warum sonst sollte man sich als Leser dem letzten Teil der Trilogie widmen. Ich wünsche mir, dass der Spannungsbogen im dritten Teil wieder so gut gelingt, wie im ersten Teil der Reihe.

Zitat

Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch von einer Spinne getötet oder auch nur verletzt wird, so gering, dass die maßgebliche Zahl der giftigen Spinnen bei null liegen dürfte. Und trotzdem haben die meisten Leute eine Scheißangst vor ihnen. (Seite 125)

Fazit

Weniger spannend als der erste Teil der Trilogie, aber dennoch unterhaltsam, wenn der Leser die ersten 200 Seiten geschafft hat. Von mir eine gute Leseempfehlung!

Bewertung

3/5

Der Autor

Ezekiel Boone ist ein Pseudonym. Der Autor lebt mit seiner Familie im Bundesstaat New York, allerdings so weit nördlich von New York City entfernt, dass es nacht richtig dunkel wird. So dunkel, dass man höllisch aufpassen muss, nicht versehentlich von der Klippe am Ende seines Grundstücks zu stürzen. Dort hat er auch die dreiteilige Thriller-Serie „Die Brut“ geschrieben.

(Quelle: Fischer Verlag)

Titel der Originalausgabe: Skitter

Seitenanzahl: 424
ISBN: 978-3-596-03583-0
Verlag: Fischer Verlag

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