Beverly Conner – Sterbliche Hüllen

Sterbliche Hüllen“ (bezahlter Link) von Beverly Connor ist 2006 im Knaur Verlag erschienen.

Klappentext
Asche zu Asche, Staub zu Staub. Und eine kennt die Sprache der Toten.
Sie ist traumatisiert, nachdem sie durch ein Verbrechen ihre Adoptivtochter verloren hat. Diane Fallon, eine junge forensische Anthropologin, leitet ein kleines Naturkundemuseum – und versucht zu vergessen. Doch die Vergangenheit holt sie wieder ein, als in einem nahe gelegenen Waldstück ein Knochenstück gefunden wird. Die Polizei befürchtet, dass es sich um die Überreste eines vor kurzem verschwundenen Mädchens handeln könnte. Als die Verschwundene plötzlich wieder auftaucht, gehen die Ermittler von einem Irrtum aus. Nur Diane mag nicht glauben, dass das Fundstück ein Tierknochen war …

Einstieg ins Buch
„Sein Kopf ist nicht richtig drauf.“ „Er scheint nicht zu passen. Vielleicht ist es gar nicht sein Kopf.“ …

Meine Meinung
Diane Fallon hat es schwer: Ihre Adoptivtochter wurde ermordet und nachdem sie auch noch selbst bedroht wurde, schließt sie mit dem Thema Knochen ab. Sie nimmt das Angebot eines Freundes an, als Vertretung für ihn in einem Naturkundemuseum zu arbeiten. Leider verstirbt ihr Freund unerwartet und Diane übernimmt kurzerhand die Leitung des Museums. Hier sieht sie sich Machtkämpfen gegenüber, die mehr von ihr fordern als sie sich vorher bewusst war. Kurz darauf taucht ein alter Bekannter von ihr namens Frank auf und bittet sie, sich einen Knochen anzuschauen. Diane sieht sofort, dass es sich um ein menschliches Schlüsselbein handelt. Sie kann sogar eine Verbindung zwischen dem Knochen und aktuellen Verbrechen finden. Dann fangen wieder die Bedrohungen an und Diane und ihr Bekannter Frank werden sogar angegriffen. Diane muss sich ihren größten Ängsten stellen und sich ihren Widersachern gegenüberstellen. Das fordert ihr alles ab.

Im ersten Teil des Buches nimmt sich Beverly Connor sehr viel Zeit um die Charaktere gründlich aufzubauen. Das ist für die Charaktere und den Verlauf des Buches gut, aber ich fand es leider auch etwas trocken. Ich habe viel über Diane und ihre Vergangenheit erfahren und konnte mich am Ende richtig gut in sie hineinversetzen. Generell sind alle Charaktere sehr authentisch dargestellt. Nach dem ersten Viertel des Buches ging es dann los. Die Spannung stieg ab diesem Zeitpunkt stetig und die unerwarteten Wendungen ließen keine Langeweile aufkommen. Die Handlung war sehr fesselnd und der flüssige Schreibstil sorgte dafür, dass ich durch das restliche Buch nur so durchflog.

Gut gelungen fand ich den gewählten Ausgangspunkt, nämlich das Naturkundemuseum. Das nimmt dem Plot den typischen gerichtsmedizinischen Charakter, der ja oft langatmig, trocken und bisweilen sehr langweilig sein kann. Die verschiedenen Handlungsstränge haben mich zu keiner Zeit irritiert. Im Gegenteil, der Wechsel zwischen Verbrechensaufklärung und dem Erhalt des Museums empfand ich als wunderbar abwechslungsreich und hat der Spannung keinen Abbruch getan. Die eingebauten Cliffhanger am Ende der Kapitel förderten die Spannung und das Weiterlesen.

Spannend ist der Einblick in die Arbeit der forensischen Anthropologen, den Beverly Connor hier gibt. Sie selbst ist Archäologin und kennt sich bestens mit Archäologie und Anthropologie aus. Sie weiß wie wichtig es ist, auch die kleinsten Details zu bedenken, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Für mich machte das diesen Thriller äußerst authentisch, weil sie alle Schilderungen der Knochenfunde und Vorgänge der Untersuchungen fundiert wiedergegeben hat.

Das Ende kam dann doch sehr überraschend, was ich grundsätzlich immer gut finde. Das Ende ist in sich schlüssig und logisch und rundet die Story wunderbar ab.

Zitat
Eine Autotür schlug zu – zweimal. Zeugen. Hilfe. Sie versuchte, um Hilfe zu schreien, aber er stieß sie zu Boden und drückte ihr Gesicht ins Gras – fünf Sekunden … zehn Sekunden … eine Ewigkeit. (Seite 300)

Fazit
„Sterbliche Hüllen“ von Beverly Connor bietet einen guten Unterhaltungswert und lässt sich alles in allem gut und flüssig lesen. Für die Fans von Kathy Reichs auf jeden Fall ein interessantes Buch und absolut lesenswert. Humorvoll, spannend und authentisch. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung
4/5

Der Autor
Beverly Connor stammt aus Tennessee und ist Archäologin. Sie hat selbst an Ausgrabungen mitgewirkt, bevor sie ihre Liebe zum Schreiben entdeckte. In den USA hat ihre Mystery-Serie mit der Archäologin Lindsay Chamberlain als Heldin große Erfolge gefeiert. Sterbliche Hüllen ist der Beginn einer neuen Serie mit der Gerichtsmedizinerin Diane Fallon. Beverly Connor lebt mit ihrem Mann, zwei Katzen, einem Hund und einem Emu in Oglethorpe County, Georgia.

Titel der Originalausgabe: One Grave Too Many (2003)

Seitenanzahl: 525
ISBN: 978-3-426-63398-4
Verlag: Knaur

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