Angelika Schwarzhuber – Der Weihnachtswald

Der Weihnachtswald“ (bezahlter Link) von Angelika Schwarzhuber ist 2016 bei blanvalet erschienen.

Klappentext
Wie jedes Jahr vor dem Weihnachtsfest macht sich die alleinstehende Anwältin Eva auf den Weg zu ihrer Großmutter Anna. Das stattliche Familienanwesen, umringt von einem Garten mit einem Wald aus Tannenbäumen, ruft viele Erinnerungen hervor. Hier wuchs Eva auf, nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen. Inzwischen möchte eine Investorengruppe die hoch verschuldete Immobilie übernehmen, was Eva mit allen Mitteln verhindern will.
Nach ihrer Ankunft trifft Eva nicht nur auf ihren Jugendfreund Philipp, sondern auch auf das Waisenmädchen Antonie, das von ihrer Oma eingeladen wurde. Während draußen ein Schneesturm tobt, verschwindet das Kind plötzlich spurlos. Auf der waghalsigen Suche nach Antonie landen Eva und Philipp in der Vergangenheit und müssen vor der Familie ihrer längst verstorbenen Urgroßeltern verbergen, woher sie kommen.

Einstieg ins Buch
„Kommt KInder, beeilt euch. Gleich bekommen wir Besuch! Auf geht’s!“, trieb die junge Erzieherin Christel die zehn Kinder an, die mit leuchtenden Augen den weihnachtlich dekorierten Aufenthaltsraum betraten. …

Meine Meinung
Eva verbringt Weihnachten jedes Jahr auf dem Familienanwesen ihrer Großmutter Anna. Auch dieses Jahr fährt Eva den langen Weg von Frankfurt hierher nach München und das, obwohl sie Weihnachten eigentlich gar nichts abgewinnen kann. Selbst die Geschenke für ihre Familie lässt sie von ihrer Sekretärin einkaufen, denn als erfolgreiche Anwältin hat Eva für solchen Schnick-Schnack überhaupt keine Zeit. Zusätzlich muss sie die Feiertage auch noch mit ihrem Freund aus Kindertagen – Philipp – verbringen. Und dann lädt Anna auch noch ein Waisenkind ein, um Weihnachten gemeinsam mit ihnen zu feiern. Eva ist kurz davor sofort wieder abzureisen. Kinder will sie zu Weihnachten schon gar nicht dabei haben. Mit ihnen kann sie einfach nichts anfangen. Nachdem sie zu dem kleinen Waisenkind Antonie ziemlich gemein gewesen ist, läuft die kleine raus in den Schnee und versteckt sich. Philipp und Eva gehen hinaus um sie zu suchen und werden dabei von einem schlimmen Unwetter überrascht, dass mehr verändert als sie ahnen.

„Der Weihnachtswald“ hat mich auf eine einmalige Reise mitgenommen und mich sehr berührt. Die Geschichte startet ganz gemächlich und schon nach den ersten Seiten wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Gerade in der Vorweihnachtszeit fand ich dieses Buch sehr herzerwärmend, denn es beschäftigt sich mit der Frage, was an Weihnachten eigentlich wichtig ist. Es sind nicht die Geschenke, mit denen jeder versucht den anderen zu übertrumpfen. Es ist nicht das leckere Essen, auf das sich jeder freut aber irgendjemand stundenlang dafür in der Küche stehen muss. Es geht darum, sein Herz zu öffnen. Für die Menschen, die man liebt, aber auch für die Welt und ihre Unvollkommenheit. Anderen eine schöne Zeit zu bescheren, denen es vielleicht nicht so gut geht und seinen Egoismus einfach mal hinter sich zu lassen.

Die Charaktere sind sehr liebevoll und absolut authentisch dargestellt. Am Anfang hielt ich Eva für eine gemeine, unfreundliche und kühle Person, die sich hinter ihrem Erfolg als Anwältin versteckt und jede Art von Menschlichkeit längst vergessen hat. Doch im Verlauf der Geschichte lernt der Leser auch andere Seiten von Eva kennen und versteht letztendlich sogar, warum sie so geworden ist, wie sie heute ist und dass sie früher einmal ganz anders gewesen ist. Auch der schlagfertige Philipp, der sich von Eva noch nie hat unterbuttern lassen, hat mir gut gefallen. In der Geschichte gibt es den ein oder anderen witzigen Schlagabtausch, der mich zum Lachen gebracht hat.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Sehr bildlich beschreibt Angelika Schwarzhuber die Landschaft, das Anwesen und auch die ganzen Interaktionen der Figuren. Ich fühlte mich mittendrin und als Teil der Geschichte. Das Cover zeigt das Anwesen der Familie im Winter und verbindet sich direkt mit der Geschichte, deswegen finde ich es wirklich gut gewählt. Der Titel passt ganz gut, denn tatsächlich geht es um einen sehr traditionellen kleinen Weihnachtswald.

Das Ende hat mich sehr berührt und es sind sogar ein paar Tränen geflossen. Insgesamt ist es ein Buch, dass seinen Leser zu unterhalten und zu fesseln weiß und ist eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte, die ich nächstes Jahr sicherlich wieder lesen werde.

Zitat
Doch immer wenn sie ihre Großmutter dann sah, war sie froh, hier zu sein, und es überkam sie eine Art innerer Frieden. (Seite 23)

Fazit
„Der Weihnachtswald“ nimmt den Leser mit auf eine wunderbare Reise, auf der er erinnert wird, dass es an Weihnachten um mehr geht als um große Geschenke. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Vielen Dank an blanvalet und das Bloggerportal für dieses schöne Rezensionsexemplar!

Bewertung
5/5

Der Autor
Die bayerische Autorin Angelika Schwarzhuber lebt mit ihrer Familie und einem äußerst willensstarken Kater, der in Eigenregie die Schlafzeiten der Autorin bestimmt, in einer kleinen Stadt an der Donau. Sie arbeitet auch als Drehbuchautorin für Kino und TV. Wenn sie nicht am Computer Texte dichtet, verzieht sie sich gerne mit Freunden in kleine Berghütten zum Schafkopfspielen.

Titel der Originalausgabe: Der Weihnachtswald (2016)

Seitenanzahl: 412
ISBN: 978-3-7341-0136-6
Verlag: blanvalet

Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.