„Komm stirb mit mir“ (bezahlter Link) von Elena Forbes ist 2008 im Goldmann Verlag erschienen.
Klappentext
Für die vierzehnjährige Gemma Kramer ist er die erste große Liebe: ein Mann, der all ihre Nöte und Sehnsüchte zu verstehen scheint. Er umwirbt das schüchterne Mädchen mit Liebesgedichten und Zuwendung und bittet schließlich um ein Treffen, das ihre Liebe besiegeln soll. Eine Liebe, die der Ewigkeit geweiht ist: Gemma, so ist es zwischen den beiden beschlossen, wird mit ihrem geheimnisvollen Verehrer in den Tod gehen, um das gemeinssame Glück Zeit und Raum zu entreißen. In einer kaum besuchten Londoner Kirche wollen sie ihre Verbindung in einer heimlichen Trauungszeremonie besiegeln, bevor sie sich gemeinsam das Leben nehmen. Doch am Ende liegt nur Gemma tot auf dem kalten Steinboden des Kirchenschiffs. Detectoce Mark Tartaglia und seine Kollegin Sam Donovan stehen vor einem Rätsel, bis sie die Botschaften finden, die „Tom“ dem Mädchen geschrieben hatte. Aus ihnen wird klar, wie er Gemma in eine tödliche Falle gelockt hat. Und Gemma ist nicht das einzige Opfer des unbekannten Verführers. Zuvor hatten bereits zwei andere Mädchen in Kirchen vermeintlich Selbstmord begangen. Mark Tartaglia und Sam Donovan haben es mit einem eiskalten Serienkiller zu tun …
Einstieg ins Buch
Der Grabstein war fast einen Meter achtzig hoch, verwittert und von Flechten überzogen. …
Meine Meinung
Gemma Kramer ist vierzehn, als sie tot in einer Kirche aufgefunden wird. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus. Gemma galt überall als Aussenseiterin und war wenig beliebt. Doch als eine Zeugin sich meldet und erzählt, dass Gemma gemeinsam mit einem Mann in die Kirche gegangen ist, regen sich erste Zweifel bei den Ermittlern. Nach genauerer Untersuchung findet die Polizei heraus: Gemma traf sich mit einem Mann namens Tom und wollte zusammen mit ihm in den Tod gehen um ihre Liebe unsterblich zu machen. Ein Toxikologe findet außerdem heraus, dass Gemma mit GHB gefügig gemacht wurde. Diese Droge ist allgemein als Vergewaltigungsdroge bekannt. Detective Mark Tartaglia übernimmt die Ermittlungen und schon bald findet er Ähnlichkeiten zu anderen Fällen, bei denen auch junge Mädchen in Gemmas Alter ermordet wurden. Wie auch in Gemmas Fall ging es dabei um die Unsterblichkeit der Liebe. Die Presse betitelt den Killer kurzerhand als „Der Bräutigam“ und macht eine Riesen-Story aus dem Fall. Und während die Ermittlungen nur schleppend voran kommen, plant Der Bräutigam bereits seinen nächsten Mord.
Elena Forbes hat sich in diesem Buch mit der Frage beschäftigt, wie weit jemand gehen würde wenn ihm nur jemand das richtige erzählt. Die Mädchen in diesem Buch sind in einem Alter, in dem sich die ganze Welt um sie herum verändert. Die Eltern verstehen sie nicht, die Schule nervt auch nur und eigentlich wollen sie doch nur geliebt und verstanden werden. Und dann kommt plötzlich jemand daher, der all das in sich vereint. Ein richtiger Mann, der zärtlich und liebevoll ist und sie versteht. Der ihre Träume nach dem Prinzen auf dem weißen Pferd erfüllt. Der all ihre Sorgen erkennt und sie zu seinen macht. Und sie am Ende umbringt.
Die Darstellung der Charaktere ist Elena Forbes sehr gut gelungen und wirken auf mich authentisch. Besonders Detective Tartaglia ist gut dargestellt mit seinem Ehrgeiz den Fall auf jeden Fall zu lösen, auch ohne Hilfe seiner Kollegen. Vor allem ist er aber auch menschlich, denn sein Partner liegt nach einem Zwischenfall im Koma und Tartaglia macht sich große Sorgen um ihn. So muss er sich nicht nur mit dem Fall, sondern auch mit seinen Selbstzweifeln, seinem Hass und seiner Angst auseinandersetzen. Durch diesen Blick in seine Gefühlswelt bin ich schnell mit ihm warm geworden. Ungewöhnlich für einen Thriller ist jedoch, dass die Opfer hier weder aufgeschlitzt oder erschossen werden. Es gibt auch kein ausschweifendes Massaker. Stattdessen entscheiden die Opfer selbst, dass sie das Leben verlassen.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und ist ohne Fachbegriffe, die sowieso niemand kennt, auch gut zu verstehen.
Der Spannungsbogen baut sich stetig durch die Ermittlungen und die Verdächtigen auf. Auch wenn ich mir nicht gerade vor Spannung die Fingernägel abgekaut habe, hat mich das Buch doch gut unterhalten. Nur gelegentlich gab es die ein oder andere Stelle im Buch, an der ich den Ermittlern gerne mal einen kleinen Schubs gegeben hätte. Dafür bietet das Ende ein gutes Finale, das für mich auch nachzuvollziehen war.
Zitat
Als sie sich umdrehte, um nach dem Gurt zu greifen, sah sie einen Ausdruck auf seinem Gesicht, der sie überraschte. Er sah aus wie jemand, der sein gegenüber gerade ausgetrickst hatte, auch wenn sie sich beim besten Willen nicht erklären konnte, was das zu bedeuten hatte. (Seite 56)
Fazit
„Komm stirb mit mir“ ist ein spannender Thriller, der gute Unterhaltung bietet ohne dabei viel Blut zu vergießen. Ich bin auf weitere Fälle für Detective Tartaglia gespannt. Von mir eine klare Leseempfehlung.
Bewertung
4/5
Der Autor
Elena Forbes hat den Großteil ihres Lebens in London verbracht. Nach einem Sprachenstudium in Bristol arbeitete sie eine Weile als Portfoliamanagerin bei verschiedenen Investmentbanken. Inzwischen ist sie hauptberuflich Schriftstellerin und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im Londoner Stadtteil Notting Hill. „Komm stirb mit mir“ ist ihr Debüt, dessen erstes Kapitel noch vor Erscheinen des Romans für den Debut Dagger Award nominiert wurde. Der Roman ist der Auftakt einer Serie von Thrillern mit Inspector Mark Tartaglia und seiner Kollegin Sam Donovan.
Titel der Originalausgabe: Die With Me (2007)
Seitenanzahl: 447
ISBN: 978-3-442-46670-2
Verlag: Goldmann
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