„Wahllos“ (bezahlter Link) von Jeffery Deaver ist 2016 im Verlag von blanvalet erschienen.
Klappentext
Verhörexpertin Kathryn Dance ermittelt bezüglich eines Brandes in dem beliebten Club Solitude Creek. Während des Auftritts einer Boy Band wurde ein Feueralarm ausgelöst. Die Betreiber leiten die Evakuierung ein, doch als klar wurde, dass etwas den Notausgang blockierte, kam es zu einer Massenpanik. Drei Menschen starben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Eigentlich soll Dance nur routinemäßige Versicherungschecks durchführen, sie findet jedoch Hinweise darauf, dass es sich bei dem Vorfall nicht um ein tragisches Unglück handelt. Ein psychopathischer Killer scheint die Massenpanik gezielt inszeniert zu haben – er tötet nicht selbst, sondern verlässt sich dafür auf die Angst der Menschen. Und so ist plötzlich niemand mehr sicher, der ins Kino geht, in einem gut gefüllten Restaurant zu Abend isst oder auch nur einen Aufzug betritt … Dance weiß, dass sie den Täter unschädlich machen muss, bevor er ein weiteres Mal zuschlagen kann. Und sie weiß, dass kein polizeiliches Ablaufprotokoll der Welt sie davon abhalten wird, ihn zu finden.
Einstieg ins Buch
Das Roadhouse war gemütlich, freundlich, preiswert. Rundherum gut. …
Meine Meinung
Viele Menschen besuchen in dem beliebten Club Solitude Creek das Konzert einer Boy Band. Doch schnell verwandelt sich das musikalische Event in einem Kapmpf ums nackte Überleben. Es riecht nach Rauch, das Clubhaus scheint zu brennen. Die Besucher geraten in Panik und wollen nur noch raus. Doch die Notausgänge sind blockiert. In ihrer Angst trampeln Leute andere Menschen nieder, einer Frau wird ein Arm abgerissen, drei Menschen sterben in der wildgewordenen Menge bis schließlich alle aus dem Gebäude entkommen können. Es stellt sich heraus, dass jemand die Panik absichtlich ausgelöst hat und niemand wirklich in Gefahr war. Der Täter entkommt ungesehen und plant weitere Massenpaniken. Dabei muss er äußerst geschickt vorgehen, denn Kathryn Dance ist ihm direkt auf den Fersen. Und sie wird ihn schnappen – koste es, was es wolle!
Dieses Buch hatte für mich einen sehr schleppenden Start. Der Leser landet direkt in dieser ausgelösten Massenpanik und danach passiert etwa 200 Seiten lang nichts. Die Ermittler kommen nicht weiter, der Täter löst keine Paniken mehr aus und irgendwie passiert auch sonst nichts, was mich zum Weiterlesen animiert hätte. Doch nachdem sich der Leser durch diesen ersten Teil des Buches gekämpft hat, nimmt der Plot tatsächlich an Fahrt auf und die restlichen 350 Seiten unterhalten dann recht gut. Das Ende hat mich dann tatsächlich überrascht – in vielerlei Hinsicht. Ich habe es nicht vorausgesehen.
Die Charaktere sind am Anfang eher unscheinbar und Jeffrey Deaver lässt sich viel Zeit damit, die Charaktere aufzubauen. Für meinen Geschmack etwas zu viel Zeit. Doch letztendlich werden gegen Ende alle Figuren authentisch und menschlich, jede Figur bekommt einen eigenen Charakter und ist im Laufe der Geschichte auf seine Weise gewachsen. Die Ermittlerin Kathryn Dance, die nach einem ersten Rückschlag lernen muss, ihren Instinkten wieder zu vertrauen. Ihr Partner Michael O’Neil, der mit sich und seinen Gefühlen gegenüber Kathryn kämpft. Der Killer, der den Ermittlern lange Zeit immer einen Schritt vorraus ist. Und auch die Randfiguren bekommen ihre Identität und tragen ihren Teil zur Geschichte bei.
Die parallel verlaufenden Fälle, die hier behandelt werden, mögen den Leser zuerst etwas verwirren, doch am Ende wird jeder einzelne Fall aufgelöst, sodass keine Fragen offenbleiben. Besonders gut fand ich hier die Verwicklung von Dances Sohn Wes, der sich einer Clique anschliesst, die sich mit verschiedenen Mutproben strafbar macht. Wie oft habe ich dabei gedacht: „Guck an, auch der Sohn einer Polizistin ist vor solchen Aktionen nicht sicher und schlägt sich auf die falsche Seite“. Das hat der ganzen Geschichte eine tolle Authentizität verliehen.
Richtig packen konnte mich das Buch dennoch nicht. Für mich waren die ersten 200 Seiten eine echte Überwindung und so habe ich Wochen gebraucht, bis ich das Buch endlich durchhatte. Letztendlich bin ich froh, dass ich es trotzdem zu Ende gelesen habe, denn der zweite Teil des Buches war gut.
Vielen Dank an das Team vom bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!
Zitat
„Sie da, Sie nennen mir jetzt Ihren Namen. Sofort!“ Er lachte verächtlich, riss ihr den Ausweis aus der Hand und schleuderte ihn weg. „Scheiß auf dich, du Miststück.“ (Seite 69)
Fazit
Ein Thriller, der Durchhaltevermögen des Lesers vorraussetzt, dann aber gut unterhält. Von mir eine gute Leseempfehlung.
Bewertung
3/5
Der Autor
Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Seit seinem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat der von seinen Fans und den Kritikern gleichermaßen geliebte Jeffery Deaver sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht.
(Quelle: blanvalet)
Titel der Originalausgabe: Solitude Creek (2015)
Seitenanzahl: 573
ISBN: 978-3-7341-0544-9
Verlag: blanvalet
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