„Sieh dich nicht um“ (bezahlter Link) von Mary Higgins Clark ist 1997 im Heyne Verlag erschienen.
Klappentext
Lacey Farrell hat es geschafft – sie gehört zu den erfolgreichsten Immobilienmaklerinnen New Yorks. Dann aber nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Sie wird Zeugin eines Mordes. Als sie ihre Klientin Isabelle Waring in deren Wohnung aufsuchen will, sieht sie den Mörder flüchten. Im Sterben bittet Isabelle Lacey, das Tagebuch ihrer Tochter zu lesen, in dem sie offensichtlich Hinweise auf deren Tod, angeblich ein Unfall gefunden hat. Musste Isabelle sterben, weil sie nicht an den Unfall glaubte und hartnäckig nach dem Mörder ihrer Tochter suchte?
Als Zeugin des Mordes gerät Lacey selbst in tödliche Gefahr. Nachdem in ihre Wohnung eingebrochen und auf sie geschossen wurde, bringt die Polizei sie in einem Zeugenschutzprogramm unter. Mit dem neuen Namen Alice Carroll und neuer Identität soll sie in Minneapolis abwarten, bis der Täter gefaßt ist. Doch auch dort scheint sie nicht sicher zu sein …
Einstieg ins Buch
Später versuchte Lacey sich mit dem Gedanken zu trösten, daß sie zusammen mit Isabelle getötet worden wäre, wenn sie nur wenige Sekunden früher gekommen wäre. …
Meine Meinung
Lacey Farrell führt ein zufriedenes und glückliches Leben als Immobilienmaklerin in New York. Als sie ihre Klientin Isabelle Waring noch einmal kurz aufsuchen will um ein paar Dinge bezüglich der Wohnung ihrer toten Tochter zu besprechen, wird sie Zeuge eines Mordes. Isabelle Waring wird in ihrem Schlafzimmer erschossen und der Mörder flieht aus dem Haus, gesehen und erkannt von Lacey. Kurz bevor Isabelle stirbt, vertraut sie Lacey das Tagebuch ihrer Tochter an. In dem Tagebuch sollen angeblich Hinweise darauf sein, dass der Tod von Isabelles Tochter kein Unfall war. Lacey nimmt das Tagebuch an sich, kopiert es für sich und übergibt es dann der Polizei.
Der Mörder weiß, dass Lacey ihn erkannt hat und macht sich daran sie unschädlich zu machen. Nachdem ein Mordanschlag auf Lacey missglückt, entscheidet die Polizei Lacey in einem Zeugenschutzprogramm unterzubringen. Lacey Farrell wird zu Alice Carroll und zieht in ein kleines Dorf in Minneapolis. Sie führt fortan ein zurückgezogenes Leben und die einzige Verbindung zu ihrem alten Leben ist das Telefonat mit ihrer Mutter, das sie jede Woche einmal führen darf.
Mary Higgins Clark hat in diesem Roman alles untergebracht, was in einem guten Thriller vorhanden sein sollte. Es gibt eine Menge Action und Verfolgungsjagden. Die Spannung ist solide, auch wenn man sich nicht unbedingt dabei die Fingernägel abkaut. Eine kleine Romanze rundet die Geschichte ab. Der Schreibstil war für mich jederzeit verständlich und flüssig und auch die Kapitel haben eine angenehme Länge. So konnte ich immer mal zwischendurch ein paar Kapitel lesen und jederzeit einen Break machen.
Was mir nicht nicht so gut gefallen hat sind die ganzen unglaublichen Zufälle und ein paar ziemlich naive Handlungen von Lacey und ihrer Mutter. Es war mir einfach zu tölpelhaft, dass Lacey ihrer Mutter doch ihren Aufenthaltsort verraten hat, weil diese am Telefon so furchtbar traurig war. Und es war dumm von der Mutter eine Tageszeitung aus der Region, in der Lacey untergebracht ist zu kaufen und den halben Tag mit sich rumzutragen. Der Mörder hatte hier also ein sehr leichtes Spiel. Letztendlich hat Lacey auch keine Geduld mehr darauf zu warten, dass die Polizei ihren Job macht und fährt wieder zurück nach New York. Wenn jemand wirklich um sein Leben bangt, begibt er sich nicht so leicht in Gefahr, aber Lacey springt einfach mitten rein.
Gut gefallen hat mir, dass bis zum Ende tatsächlich nicht zu erkennen war, wer denn jetzt letztendlich die Fäden in der Hand hatte und den Mord in Auftrag gegeben hat. Mary Higgins Clark hat geschickt immer kleine Andeutungen in jede Richtung gemacht, sodass es fast jeder hätte sein können. Der Handlung konnte ich jederzeit einwandfrei folgen. Es gab keine verwirrenden Handlungsstränge, der Plot folgte einer klaren Linie.
Zitat
Ganz gleich, wo sie sich jetzt befand, sie würde inzwischen begriffen haben, daß dieses Tagebuch einen Mord wert war und daß es wichtige Informationen enthielt. Isabelle hatte der Farrell alles mögliche erzählt. Der Himmel wußte, was sie ihr anvertraut hatte. (Seite 73)
Fazit
„Sieh dich nicht um“ ist ein Roman, der sich sehr gut lesen lässt. Als leichte Urlaubslektüre absolut empfehlenswert, aber nicht für jeden Thriller-Fan annehmbar. Denn wer hier knallharte Spannung und brutale Morde erwartet, der ist hier falsch. Da dass Buch aber trotzdem einen recht guten Unterhaltungswert bietet, gibt es von mir eine solide Leseempfehlung.
Bewertung
3/5
Der Autor
Mary Higgins Clark wurde 1928 geboren. Mit ihren Spannungsromanen hat sie weltweit Millionen von Leserinnen und Lesern gewonnen, und mit jedem neuen Roman erobert sie die Bestsellerlisten. Beinamen wie „Königin der Spannung“ und „Meisterin des sanften Schreckens“ zeugen von ihrer großen Popularität. Die Autorin lebt in Saddle River, New Jersey.
Titel der Orignialausgabe: Pretend you don’t see her (1998)
Seitenanzahl: 269
ISBN: 978-3-453-17710-2
Verlag: Heyne
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