„Der Hypnotiseur“ (bezahlter Link) von Lars Kepler ist der erste Kriminalroman mit Kriminalkommissar Joona Linna und 2009 im Bastei Luebbe Verlag erschienen.
Klappentext
Vor den Toren Stockholms wird bei einem Sportplatz die Leiche eines brutal ermordeten Mannes entdeckt. Kurz darauf werden Frau und Tochter ebenso bestialisch getötet aufgefunden. Offenbar wollte der Täter die ganze Familie auslöschen. Doch der Sohn überlebt schwer verletzt. Als Kriminalkommissar Joona Linna erfährt, dass es ein weiteres Familienmitglied gibt, eine Schwester, wird ihm klar, dass er sie vor dem Mörder finden muss. Er setzt sich mit dem Arzt und Hypnotiseur Erik Maria Bark in Verbindung. Er will, dass Bark den kaum ansprechbaren Jungen unter Hypnose verhört. Bark hatte sich jedoch wegen eines traumatischen Erlebnisses geschworen, niemals mehr zu hypnotisieren. Aber es geht hier um ein Menschenleben. es gelingt ihm schließlich, den Jungen zum Sprechen zu bringen. Was er dabei erfährt, lässt ihm das Herz gefrieren …
Einstieg ins Buch
„Wie Feuer, genau wie Feuer.“ So lauteten die ersten Worte, die der hypnotisierte Junge sagte. …
Meine Meinung
Joona Linna fährt zu einem Tatort, der ganz danach aussieht, als ob die Schulden des Spielsüchtigen Familienvaters das Motiv des Mörders ist. Zumindest auf den ersten Blick. Doch als Joona Linna genauer hinsieht, stellt er fest, dasss die Vorgehensweise des Mörders nicht zu diesem Motiv passt. Er vermutet etwas anderes und muss den komatösen Jungen, der als einziger überlebt hat, unbedingt verhören. Der Arzt Erik Maria Bark hypnotiesiert den Jungen und erfährt, dass der sich Junge selbst als Mörder sieht. Erst als Josef aus dem Krankenhaus flieht und dabei eine Krankenschwester kaltblütig ermordet, wird dem Kommissar klar, dass der Junge wirklich der Täter sein muss. Es beginnt eine Hetzjagd, bei dem der 15jährige Josef immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Als auch noch der Sohn Benjamin des Hypnotiseurs entführt wird, spitzt sich die Lage zu. Er benötigt als Bluter regelmäßig Medikamente. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Als erstes muss ich erstmal ein WOW loswerden. Schon lange nicht mehr hat mich ein Buch derart gefesselt! Die Story ist einfach toll aufgebaut und der Cliffhanger zum Ende jedes Kapitels hat mich immer zum Weiterlesen motiviert. Das Buch hat nach einem spannenden Start auch nach 200 weiteren gelesenen Seiten immer noch ein hohes Tempo und wird keine Sekunde langweilig. Der Spannungsbogen war für mich immer nur ganz kurz mal unterbrochen, nur um dann wieder voll an Fahrt zuzulegen. Der Schreibstil ist einfach, bildhaft und unterhaltsam.
Während der Story gibt es verschiedene Zeitsprünge. Das wirkt am Anfang etwas komplex, jedoch werden dadurch die Geschehnisse vor dem Mord aufgezeigt, sodass der Leser mit jedem Zeitsprung die Hintergründe besser versteht und Antworten auf offene Fragen erhält. Manchmal sind die Zeitsprünge nur ein paar Tage in die Vergangenheit, aber auch der große Zeitsprung von 10 Jahren ist bedeutsam. Ich fand diesen Aufbau sehr interessant. Er animierte mich zum Miträtseln.
Die Charaktere finde ich überragend ausgearbeitet. Der Kommissar ist absolut authentisch, wenn auch manchmal ein wenig barsch und unfreundlich. Er verfolgt sein Ziel und vertraut auf sein Bauchgefühl ebenso wie auf seine gute Beobachtungsgabe. Der Hypnotiseur ist anfangs aufgrund seiner Vergangenheit etwas geheimnisvoll und verdächtig, doch am Ende ein absoluter Sympathieträger. Und Josef …. was ein gruseliger Typ! Für mich ist er ein dunkler, bösartiger, abartiger Junge, der zu allem fähig ist und in seiner ganz eigenen Welt, nach eigenen Regeln lebt. Er hat mir wirklich Angst eingejagd.
Das Ende des Buches hat mich dann emotional auch noch mal gepackt, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich selbst ein Kind habe und die Sorge von Erik und Simone sehr gut nachvollziehen kann.
Zitat
Denn die Vergangenheit ist nicht tot, die Vergangenheit ist nicht einmal vergangen, pflegte ich den Schriftsteller William Faulkner zu zitieren. (Seite 387)
Fazit
Ein Roman, der hypnotisiert und den Leser von der ersten bis zur letzten Seite packt! Von mir eine absolute Leseempfehlung!
Bewertung
5/5
Der Autor
Lars Kepler ist das Pseudonym von Alexandra Coelho Ahndoril und Alexander Ahndoril. DER HYPNOTISEUR, ihr Krimidebüt, war in Schweden sensationell erfolgreich und das Buchereignis des Jahres. Der Roman erscheint in über dreißig Ländern und wird für das internationale Kino verfilmt. Das Ehepaar lebt mit seinen drei Kindern in Stockholm.
(Quelle: Bastei Luebbe)
Titel der Originalausgabe: Hypnotisören
Seitenanzahl: 638
ISBN: 978-3-7857-2426-2
Verlag: Bastei Luebbe
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