„Vision“ (bezahlter Link) von Dean Koontz ist 1977 im Heyne Verlag erschienen.
Klappentext
Seit sie mit sechs Jahren überfallen und misshandelt wurde, hat Mary Bergen hellseherische Fähigkeiten. In Visionen sieht sie Gewaltverbrechen voraus. Kurz nach ihrer Hochzeit mit Max wird Mary zunehmend von grausamen Visionen heimgesucht, und zum ersten Mal fühlt auch sie selbst sich von einem unheimlichen Killer bedroht. Der Schlüssel zu dem Geheimnis scheint in ihrer eigenen Vergangenheit zu liegen. Was ist damals geschehen? Um sich dem wahnsinnigen Mörder in den Weg zu stellen, muss sie all ihre Kräfte bündeln …
Einstieg ins Buch
„Handschuhe aus Blut.“ …
Meine Meinung
Mary Bergen wurde in jungen Jahren überfallen und misshandelt. Seit Jahren ist sie deshalb in therapeutischer Behandlung. Doch dieses Trauma hat seine Spuren hinterlassen und die Fähigkeit in ihr ausglöst, Gewaltverbrechen voraussehen, bevor sie passieren. Diese Visionen werden plötzlich sehr konkret: Sie fühlt zum ersten Mal den Schmerz des Opfers. Und sieht, dass dieses Opfer nicht das einzige Opfer des Killers bleiben wird. Sie versucht über die Vision das Gesicht des Mörders zu erkennen, doch immer wenn er sich zu ihr umdreht, verschwindet die Vision so plötzlich wie sie aufgetreten ist. Als sie dann auch noch die schlammverkrusteten Schuhe und die blutige Jacke ihres Mannes Max im Kleiderschrank findet, spitzt sich die Situation drastisch zu. Je näher sie dem Killer kommt, desto mehr ist ihr eigenes Leben in Gefahr.
Mary ist eine Frau, die sich immer an ihren starken Mann Max anlehnt und in schweren Situationen auf ihn baut. Doch im Verlauf der Geschichte entwickelt sich Mary weiter. Sie muss ihre eigenen Entscheidungen treffen und sich auf andere zu verlassen könnte sie das Leben kosten. Ich finde diese Entwicklung sehr spannend, zumal Dean Koontz es als völlige Nebensache erscheinen lässt. Auch die anderen Figuren, wie Max oder Marys Bruder Alan, sogar der Killer bekommen eine interessante Charakterfarbe und gewinnen im Verlauf immer mehr an Stärke. Der Aufbau der Figuren ist sehr gelungen.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und eignen sich auch für ein kurzes Lesevergnügen unterwegs. Der Science-Fiction-Anteil ist vom Autor gering gehalten, lediglich die Visionen und Gegenstände, die plötzlich durch die Gegend fliegen, als hätte ein wütender Poltergeist die Oberhand gewonnen, rutschen ein bisschen in dieses Genre rein.
Die Geschichte entwickelt sich in einem guten Tempo, ganz so wie man das von Dean Koontz gewohnt ist. Der Spannungsbogen baut sich kontinuierlich auf und das Ende enttäuscht absolut nicht. Alles wird aufgelöst, es bleiben keine Fragen offen. Dennoch ist am Ende alles ganz anders gekommen, als ich es vermutet habe. Obwohl ich das ganze Buch über gerätselt habe, wer der Killer wohl sein mag (und ich 30 Seiten vor Schluß relativ sicher mit meiner Vermutung war), bin ich nicht darauf gekommen. Diese überraschenden Wendungen mag ich bei dem Autor sehr und ich wurde auch bei „Vision“ nicht enttäuscht.
Insgesamt unterhält das Buch den Leser bis zum Schluß sehr gut, auch wenn die Spannung nicht bis zum Fingernägel-Abkauen reicht 🙂
Zitat
Der Mann stürzte sich ohne Erbarmen auf sie, holte aus und stieß das Messer tief in den Körper. (Seite 63)
Fazit
Ein Roman, der bis zum Ende fesselt. Für alle Fans von Dean Koontz und alle, die dem Übernatürlichen nicht ganz abgeneigt sind. Von mir eine klare Leseempfehlung!
Bewertung
4/5
Der Autor
Dean Koontz wurde 1945 in Pennsylvania geboren und lebt heute mit seiner Frau in Kalifornien. Seine zahlreichen Romane – Thriller und Horrorromane – wurden sämtlich zu internationalen Bestsellern.
(Quelle: Heyne)
Titel der Originalausgabe: The Vision (1977)
Seitenanzahl: 251
ISBN: 3-453-06370-8
Verlag: Heyne
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