Dean Koontz – Geisterbahn

„Geisterbahn“ von Dean Koontz ist 1997 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.

Klappentext

Als junges Mädchen entfloh sie der Langeweile ihres Elternhauses  – geradewegs in die Arme eines Mannes, der eine Geisterbahn unterhält. Erst nach der Heirat merkt Ellen Harper, dass sie diesen Mann nicht liebt. Und so tritt sie erneut die Flucht an. Conrad Straker wird ihr das nie verzeihen. Während er mit seiner Kirmes-Geisterbahn von Ort zu Ort zieht, sinnt er auf Rache. Aber er will warten, bis Ellen eine neue Familie gegründet hat…und Kinder hat, die sie mehr liebt als sich selbst.

Einstieg ins Buch

Ellen Straker saß in dem Airstream-Wohnwagen am Küchentisch, lauschte dem Nachtwind und versuchte, das seltsame Kratzen zu überhören, das aus der Korbwiege des Babys kam. …

Meine Meinung

Ellen Harper mag ihr Elternhaus nicht und flieht mit 19 Jahren in die Arme eines Mannes, der sie offenbar liebt. Conrad Straker unterhält eine Geisterbahn auf der Kirmes und nimmt Ellen ohne zu zögern bei sich auf. Von nun an führt Ellen das Leben einer Schaustellerin. Nach nicht mal einem Jahr bringt sie ihr erstes Baby auf die Welt, doch irgendetwas stimmt nicht damit. Conrad dagegen findet seinen Sohn einfach wunderbar und einzigartig. Ellen trifft eine folgenschwere Entscheidung und verlässt schließlich die Schaustellergemeinde – und Conrad. Jahre später hat Ellen zwei Kinder mit einem anderen Mann, ein Mädchen namens Amy und einen kleinen Jungen namens Joey. Beides sind ganz normale und pfiffige Kinder, doch Ellen ist mittlerweile dem Alkohol verfallen. Jeden Tag kämpft sie mit unglaublicher Angst – denn Conrad hat damals gedroht sie zu finden und sich ihre Kinder zu nehmen. Wird sie es schaffen, ihre Kinder vor ihm zu schützen?

Dean Koontz hat die Charaktere rund um die Geisterbahn sehr authentisch und glaubwürdig aufgebaut. Auf den gut 300 Seiten erzählt er eine gruselige Geschichte, die sehr science-fiction-mäßig anfängt. Und doch geht es hintergründig darum, wie viel Bösartigkeit ein Mensch in sich tragen kann. Wie weit geht man um Rache zu nehmen? Können Menschen von Geburt an böse sein? Entscheiden Menschen selbst, ob sie auf der guten oder bösen Seite stehen? Und wie viel Einfluss hat das Umfeld darauf? Amy und Joey bekommen von ihrer Mutter Ellen ständig gesagt, dass das Böse in Ihnen wohnt, das im Zaum gehalten werden muss und dennoch schaut sich Amy im Spiegel an und zweifelt daran, dass sie böse ist.

Die Geschichte spielt sich hauptsächlich bei den beiden Kindern ab. Der Leser begleitet Amy und Joey bei ihren inneren Konflikten. Dabei wie sie an sich selbst zweifeln, aber auch an ihrer Mutter und deren Aussagen. Sie schmieden Pläne davon zu laufen – genau wie Ellen damals aus ihrem Elternhaus davon gelaufen ist. Am Ende spitzt sich die Lage zu und es kommt zu einem spannenden Finale in der Geisterbahn.

Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen, auch wenn ich mir vor Spannung nicht die Fingernägel abgekaut habe. Und doch – es hat mich gut unterhalten und ich habe mit Amy und Joey mitgefiebert. Meine Vermutung für das Ende hat sich nicht erfüllt. Auch das hat mir gut gefallen. Am Ende ging alles sehr schnell und Ellen ist nicht wieder aufgetaucht, d. h. bis zur Mitte des Buches nimmt sie noch aktiv am Plot teil, dann jedoch geht es vordergründig um die Kinder und die Eltern geraten irgendwie in Vergessenheit. Das fand ich etwas schade, vor allem weil es auch keinen Epilog gab.

Der Titel „Geisterbahn“ ist gut gewählt und passt absolut zum Thema des Romans.

Zitat

Sie schien in der Seele ihrer Tochter zu lesen, und in ihrem Gesichtsausdruck lag eine Mischung aus Furcht und Zorn und harter Entschlossenheit. (Seite 81)

Fazit

„Geisterbahn“ ist ein gruseliger Roman, der seinen Leser zwar nicht bis ins Mark schockiert, aber doch in seinen Bann zieht. Für alle Leser, die sich gerne ein bisschen gruseln ohne sich dabei die Fingernägel abkauen zu wollen. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung

4/5

Der Autor

Dean Koontz wurde 1945 in Pennsylvania geboren und lebt heute mit seiner Frau in Kalifornien. Seine zahlreichen Romane – Thriller und Horrorromane – wurden sämtlich zu internationalen Bestsellern.
(Quelle: Bastei Lübbe)

Titel der Originalausgabe: The Funhouse (1980)

Seitenanzahl: 316
ISBN: 978-3-404-13890-2
Verlag: Bastei Lübbe

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